An einem Strang ziehen – Sitzung des Wirtschafts- und Handelsringes der Einheitsgemeinde

„Die derzeitige Lage hat die Wirtschaft und den Handel unserer Einheitsgemeinde, als auch des gesamten Landes fest in der Hand. Genau deshalb müssen wir nun gezielt Gespräche führen, um entschlossen Initiativen zu ergreifen.“ Mit diesen einleitenden Worten begrüßte Bürgermeisterin Annegret Schwarz die zahlreichen Interessierten zum Wirtschaft- und Handelsring der Einheitsgemeinde am Abend des 02.09.20. Vertreter aus Wirtschaft, Handel und Verwaltung führten in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr Bismark erste Gespräche zu einem möglichen Stadtgutschein für die Einheitsgemeinde. Anstoß dafür lieferte die Initiative Philipp Gremplers und Sebastian Heuers. „Wir haben den Blick durch unsere Stadt und die Dörfer schweifen lassen und dachten, dass wir gerade in der jetzigen Situation unserem lokalen Handel und der Wirtschaft unter die Arme greifen müssen. Und so trafen wir in unseren Recherchen auf den Stadtgutschein.“, so Grempler, der sich per Videotelefonie zum Gesprächsforum zugeschaltet hatte. Die beiden Altmärker trafen in ihren Anstrengungen auf das Unternehmen Zmyle und bauten erfolgreich Kontakt zu diesem auf. Dessen Gründer und Geschäftsführer, Alexander Arend, bereitete eine Präsentation zur Vorstellung des Unternehmens vor und stellte sich den Fragen des Plenums. Was steckt genau dahinter? Zmyle hat sich auf den online-Vertrieb von Gutscheinen spezialisiert. Kunden können hierbei bequem im Internet einen Gutschein eines Geschäfts ihrer Wahl zwischen 10 und 250€ nach eigenen Vorstellungen personalisieren, über alle gängigen online-banking-Optionen bezahlen und digital oder analog verschenken. Somit kann der Gutschein vom Beschenkten von jedem internetfähigen Endgerät aus abgerufen oder in ausgedruckter Form im Handel eingelöst werden. Die Händler können ebenso flexibel über einen Sicherheitscode am PC oder über Smartphone oder Tablet einen QR-Code scannen und den Gutschein entsprechend entwerten. Der Stadtgutschein entsteht dabei aus einem Netzwerk von Händlern und Dienstleistern einer Stadt. Zmyle bietet dabei einen Gutschein an, der allein für die registrierten Händler und Dienstleister einer Kommune gilt, womit die Kunden selbst entscheiden können, in welchem Geschäft ihrer Stadt sie ihren Gutschein in welcher Höhe nutzen. Der Vorteil für die Unternehmen – die Registrierung ist kostenlos und es müssen keine vertraglichen Verpflichtungen eingegangen werden. „Wir wollen die lokalen Einzelhändler und Dienstleister nicht in Verträge zwingen, sondern den Kunden Möglichkeiten bieten, ein Stück Heimat zu verschenken.“, so Arend selbst zum Konzept. Der Stadtgutschein sei in dieser Form schon in über 100 Städten verfügbar, jedoch allein ein geschlossenes Engagement der Bürger und Gewerbetreibenden wäre entscheidend, damit sich daraus ein erfolgreiches und äußerst individuelles Projekt entwickelt. Neben diesen Anreizen für Kunden, Händler und Dienstleister stehen jedoch auch Unternehmen des produzierenden Gewerbes nicht außen vor. Das Unternehmen Zmyle zeigt hierbei Optionen auf, den Stadtgutschein mit dem steuerfreien Arbeitgeberzuschuss zu koppeln. So können sich Unternehmen registrieren, um in einer selbst angelegten Belegschaftskartei direkt einen Stadtgutschein bis zur Höchstgrenze von 44€ monatlich an jeden einzelnen Mitarbeiter zu übermitteln. Somit wird es hiesigen Arbeitgebern möglich, ihren Arbeitnehmern einen Bonus zukommen zu lassen und zusätzlich indirekte Unterstützung für lokale Händler und Dienstleister zu generieren.
Im Fazit: Der Stadtgutschein für Bismark könnte, auf Grundlage einer breiten Basis an Händlern und Dienstleistern, womöglich eine kleine Innovation für die lokale Wirtschaft bedeuten. Jedoch ist er überhaupt realisierbar? Bürgermeisterin Schwarz dazu: „Aus Sicht der Verwaltung selbstverständlich! Jetzt kommt es, wie so oft, darauf an, dass alle an einem Strang ziehen für unsere Einheitsgemeinde.“ Im Sinne eines gemeinsamen Zieles Kooperationen zu schaffen und zu fördern war auch der Grundtenor des zweiten Höhepunktes des Abends. Dieser wurde durch den Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverband, kurz ART, in Person von Frau Carla Reckling-Kurz gestaltet. Die Geschäftsführerin des kommunalen Zweckverbandes der beiden Altmarkkreise informierte hierbei die Interessierten des Wirtschafts- und Handelsringes umfangreich über die Aufgaben und Aktivitäten des ART und dessen Zielsetzung für die Altmark. Der Altmärkische Regionalmarketing- und Tourismusverband wurde 2019 gegründet und hat seinen Sitz in Tangermünde. Mit derzeit fünf Fachkräften aus den Bereichen Tourismus-, Veranstaltungs- und Marketing-Management arbeitet der Verband an einer effektiven und öffentlichkeitswirksamen Vermarktung der Region für die Bewohner nach innen, aber auch überregional nach außen. Die Innenwirkung zum einen wird durch die Organisation und Durchführung der Premiere des Altmarkmacher-Festivals im letzten Jahr und die Vergabe des Wirtschaftspreis Altmark deutlich. Die Außenwirkung zum anderen gewährleistet der ART durch eine intensive Kooperation mit den Landesverbänden, als auch der greifbaren Präsenz bei Messen, wie beispielsweise im letzten Jahr bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin. „In unserer Arbeit kommt es uns besonders darauf an, nicht nur eine einladende Außenwirkung unserer schönen Region zu erzeugen, sondern auch den Altmärkern, Neubürgern und Rückkehrern zu zeigen, dass unsere Heimat Potential hat.“, meinte Reckling-Kurz, „Die Altmark ist es wert!“ Die derzeit grassierende COVID19-Pandemie macht auch am Wirken des ART keinen Halt, sodass das Altmarkmacher-Festival in diesem Jahr nicht stattfinden konnte. Jedoch arbeitet das Team um Frau Reckling-Kurz derzeit an der Gründung eines gleichnamigen Vereins. Ebenso sind zahlreiche neue Projekte angelaufen, wie beispielsweise die Schaffung einer „regionalen Kiste“ sowie der Neuaufbau des Internetportals www.altmark.de. „Die Arbeit des ART bündelt viele kleine Bausteine zur Schaffung einer regionalen Marke. Dafür ist eine enge Kooperation von Wirtschaft, Handel und Tourismus unerlässlich. Lassen Sie uns gemeinsam dafür anpacken!“, appellierte die Geschäftsführerin abschließend.


Weiterführende links:

www.stadtgutschein.net

www.altmark.de