Deetzer Warthe

Um 900 wurde zwischen den Dörfern Klinke und Badingen im Norden und bis zum Dorf Käthen im Süden eine 3 Kilometer lange Schanze aus 3 bis 5 Meter hohen Wällen mit dazwischenliegenden Gräben errichtet.

Als Deditz iuxta Landwere wurde bei Deetz erstmals 1238 eine Landwehr erwähnt.

Bekannt geworden ist die Deetzer Warthe durch die Schlacht zwischen dem Harzgrafen Bussow von Erxleben und einer Stendaler Bürgerwehr am 3. November 1372. In der Schlacht erkämpften sich die Stendaler die geraubten Tiere und Güter zurück. Trotz des Sieges erlitten die Stendaler den Verlust ihres Anführers Werner von Kalbe. Im Volkslied von J. Fr. Sprengel wird von der Schlacht an der Deetzer Warthe 1372 berichtet.

1409 errichte die Stadt Stendal einen 12 Meter hohen Bachsteinturm mit 1,20 Meter dicken Wänden, die innen mit Feldsteinen ausgekleidet sind. Der Beobachtungsposten, der an der Heerstraße zwischen Gardelegen und Stendal liegt, diente dem Schutz Stendals und der umliegenden Ortschaften.

Im 15. Jahrhundert soll es hier bereits eine Zollstelle gegeben haben.
                                                                                                        
1755 wurden 2 angrenzende Häuser an den Turm angebaut, von denen das größere eine Krugwirtschaft mit Poststation wurde. Von der Poststation berichtet der noch heute erhaltende Poststein.

Während der Napoleonischen Kriege (1792-1815) kam Napoleon mit seinen Truppen an der Deetzer Warthe vorbei und Königin Luise von Preußen (1776-1810), Mutter von Kaiser Wilhelm I., übernachtete hier auf der Flucht vor Napoleon. Laut Legende soll sie unter einer Eiche gelegen haben, die daraufhin Königinnen Luise Eiche genannt wurde.

Um 1900 wurde über einen regen Gaststättenbetrieb mit regelmäßigem Zeltvergnügen berichtet. Später wurde ein großer Saal mit einem Fliedergarten gebaut und zählte seitdem als Naherholungszentrum für Stendal, Gardelegen sowie die umliegenden Ortschaften. Mehr als 300 Gäste sollen an den Feiertagen gezählt worden sein.

1960 wurde der Saal renoviert und erlebte eine kurze Renaissance, verfällt aber seitdem kontinuierlich.

Heute befindet sich dort lediglich die Ruine des Saals und der Turm, der heute das am besten erhaltende Baudenkmal dieser Art in der Altmark ist, das im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt erfasst ist.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Deetzer_Warte