Virtueller Neujahrsempfang 2021

„Jedes neue Jahr ist eine Möglichkeit.

Entdecke dich selbst, entdecke die Welt.
Genieße die Zeit und besinne dich auf das, was zählt.“

 

Wer hätte vorausgesehen, als es im Januar 2020 hieß:

„Kommune des Jahres 2019 bittet zum Neujahrsempfang“,

dass wir uns im Januar 2021 nicht persönlich sehen?

Keiner

Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen, als das Jahr, dessen Ende jeder herbeigesehnt hat.

Es war ein ganz besonderes Jahr, welches jeden von uns besonders gefordert hat.

Und trotz aller Negativmeldungen ist es uns gemeinsam gelungen, die Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) mit ihren 39 Ortsteilen, 8.120 Einwohnern, im 10. Jahr ihres Bestehens, weiter zu gestalten.

Dazu später mehr.

 

Lieber Bürgerinnen und Bürger,

 

eigentlich wollte ich, wie in den zurückliegenden Jahren, vor Ihnen sprechen.

Doch besondere Zeiten verlangen nach besonderen Maßnahmen.

Eigentlich ist im Jahr 2020 auch so ein Wort von besonderer Bedeutung.
Wie oft haben ich / Sie dieses Wort im Jahr 2020 ausgesprochen oder in Gedanken verwendet, insbesondere beim Blick auf den Kalender.

Eigentlich – ursprünglich, ehemals vorhanden – was ich noch sagen wollte.

Eigentlich wollten wir uns auf zahlreichen Veranstaltungen treffen, wollten Projekte umsetzen und gemeinsam tanzen.

Ja – eigentlich.

 

Es kam anders. Es kam Corona – Covid 19. Die Pandemie.

Erst dachten wir, das geht vorbei. Es trifft nicht die dünn besiedelte Altmark und schon gar nicht die Einheitsgemeinde. Da ist erst mal viel Platz, weiter Raum und eine dünne Besiedlung von Vorteil. Dachten wir.

Stattdessen haben wir die Notbetreuung für unsere Kinder organisiert, die Gaststätten, Geschäfte und Dienstleister mussten schließen. Es ist Ihnen alles bekannt.

Dann kamen der Sommer und die Hoffnung, doch der Herbst sollte uns zeigen, dass so ein Virus auch in die ländliche Region geht.

Nun stehen wir wieder mitten im Lockdown. Wir wissen heute noch nicht, wie es morgen / übermorgen weiter gehen wird. Aber gemeinsam werden wir diese Herausforderung meistern.

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen allen bedanken, welche konsequent die Maßnahmen im Rahmen der Pandemie einhalten und umsetzen.

Ich habe es schon oft gesagt, Sie alle haben auf Ihre Art und Weise dazu beigetragen, dass wir gemeinsam die Pandemie überstehen werden.

Ich möchte mich dem Dank der von so vielen Seiten an die verschiedensten Berufsgruppen ausgesprochen wird vollumfänglich und aus tiefem Herzen anschließen.

DANKE

Man kann die Entscheidungen in Frage stellen, es sind aber Entscheidungen, welche uns in unser „normales“ Leben zurückführen sollen. Meckern aus der zweiten Reihe hilft hier keinem weiter. Um die Pandemie zu überwinden, müssen wir gemeinsam an einem Strick ziehen, auch wenn dieser sehr dick ist und das Festhalten schwer fällt.

Es geht um jeden einzelnen, um die Menschen, die wir lieben. Wir haben es sozusagen selbst in der Hand. Durch unser Tun, in diesem Fall „Nichttun“.

 

Ich möchte mich aber auch bei allen Unternehmern und Landwirten, freiwillig Tätigen in allen Bereichen, welche nicht unmittelbar als systemrelevant eingestuft werden und weiter gemacht haben bedanken, für das Durchhalten.

Ich hoffe inständig, dass Sie alle wirtschaftlich durch die Pandemie kommen, dabei denke ich auch an unsere vielen Vereine. Bei einigen Bereichen mache ich mir da ernsthaft Sorgen.

 

Auch mein Team im Rathaus muss und wird durchhalten, als Dienstleister für den Bürger. Dafür meinen herzlichen Dank.

 

Unsere Kindertagesstätten und Schulen hatten in 2020 eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Notbetreuung und Distanzunterricht sowie Homeschooling sind nicht leicht zu organisieren. Sie haben und werden sich weiter dieser Aufgabe stellen und, davon bin ich überzeugt, umsetzen.

Dafür meinen Dank.

Mein Dank geht in besonderer Form an die Eltern, welche mit einem hervorragenden Organisationstalent die Betreuung ihrer Kinder gemeistert haben. Und glauben Sie mir, ich kann mir gut vorstellen, da ich es im eigenen Freundeskreis erleben darf, was es heißt Homeoffice  und Homeschooling sowie die Beschäftigung der Geschwisterkinder unter einen Hut zu bekommen.

 

Unsere Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren der Einheitsgemeinde haben im Jahr 2020 ihre Freizeit in den Dienst dieser gestellt. Die Einsatzbereitschaft in Coronazeiten abzusichern, war und ist eine Herausforderung. Diese haben sie gemeistert und werden es weiter tun.

Von Großeinsätzen blieben wir 2020 verschont, ich hoffe das dies auch 2021 so sein wird.

Mir ist klar, dass es gegenwärtig nicht einfach ist, die Mädels und Jungs bei der „Stange“ zu halten, insbesondere da Dienstabende und Ausbildungen zahlreich abgesagt werden müssen.

Des Weiteren stehen die Jugendwarte vor einer großen Herausforderung, denn diese wollen ungeachtet der Pandemie die Kinder- und Jugendwehren, welche in den letzten Jahren so gut aufgebaut wurden, am Leben halten. Ich möchte euch bitten – bleibt am Ball.

Ich danke für die Einsatzbereitschaft 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche.

 

Ich möchte mich bei den politischen Gremien bedanken, welche meine Entscheidungen mit getragen haben und die Umsetzung unterstützen. Die Sitzungen des Stadtrates und der Ortschaftsräte unter Coronabedingungen waren nicht immer leicht.

 

Wir haben in 2020 Veranstaltungen absagen müssen. Dank der Kreativität und des Einfallsreichtums vieler kultureller Akteure konnten dennoch zahlreiche Veranstaltungen im Sommer stattfinden. Klein und fein, war dabei das Motto.

Dafür gilt den Organisatoren mein besonderer Dank.

 

Besonders positiv war, dass die Badesaison 2020 nicht ins „Wasser“ gefallen ist.  

Hierbei gab es sogar einen positiven Nebeneffekt.

Die Inanspruchnahme des Caravanstellplatzes am Kolk in Bismark nahm zu. Er wurde genutzt.

Unsere Aufgabe wird es nun sein, den Caravanstellplatz intensiver zu bewerben und kleine Verbesserungen für die Inanspruchnahme vorzunehmen, damit Menschen wieder den Weg in unsere Region finden und sich hier wohl fühlen.

Der Ausbau und die Bewerbung unserer Radwege werden weiter verfolgt. Mit der Hünengräberroute ist 2020 einen guter Anfang gemacht. Der Hünengräber-Rundweg Bismark wurde überregional im Museumsjournal Deutschland positiv bewertet.

Ich weiß, besser geht immer. Aus diesem Grund werden hierfür weitere Wegweiser aufgestellt.

 

Wir haben und lassen uns nicht unterkriegen.

Der Stadtrat hatte für 2020 einen ausgeglichenen Haushalt beschließen können. 2021 ist in Vorbereitung.

Das heißt, wir sind handlungsfähig.

Und wir haben, der Pandemie zum Trotz, 2020 gehandelt und vieles für die Einheitsgemeinde geschaffen.

Ich möchte nur einige umgesetzte Projekte ansprechen – Abschluss der Sanierung Sporthalle in Kläden, Instandsetzungsmaßnahmen an den Dorfgemeinschaftshäusern Kremkau und Schinne, Straßenbau, ländlicher Wegebau zwischen Poritz und Berkau, Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen im Waldbad Möllenbeck, Aufstellung zahlreicher Spielgeräte, Beleuchtung von Kirchen usw.

Ja, und der Breitbandausbau hat tatsächlich begonnen.

Nicht zu vergessen der Neubau der Sporthalle in Schinne.

Mein sportlicher Ehrgeiz, dass diese auch 2020 fertig wird, musste von einigen Seiten eingebremst werden.

Aber 2021 – versprochen.

 

In Vorbereitung meiner Rede habe ich mir die Presse angesehen und war positiv überrascht, was wir gemeinsam alles im Jahr 2020 geschafft haben.

Geschafft haben wir es durch eine gute konstruktive Zusammenarbeit und Offenheit der Stadträte, der Ortschaftsräte, den Planern, der Firmen und vielen anderen Beteiligten sowie meinem Team im Rathaus.

Wir zeigen allen, eine Pandemie ist furchteinflößend, kann uns aber nicht aufhalten.

 

So hat 2020 der MDR mit der Folge „Exakt - die Story“ über unsere Einheitsgemeinde berichtet und somit überregional auf die Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) aufmerksam gemacht.

 

Trotz Corona wurde 2020 geheiratet und es wurden Kinder geboren.

45 Paare haben sich getraut und 42 neue Erdenbürger sind dazu gekommen.

Den Paaren alles Gute und den Neugeborenen – herzlich willkommen.  

 

Leider sind 2020  Menschen von uns gegangen, welche uns sehr am Herzen lagen. Durch die verschiedensten Umstände, dabei auch durch Corona.

Ich möchte den Hinterbliebenen wünschen, dass sie die Kraft und Zuversicht finden, das Leben auch ohne die geliebten Menschen wieder zu lieben und zu leben. 

 

Insgesamt ist unsere Einwohnerzahl leider weiter um 53 Einwohner gesunken. Positiv dabei ist, dass mehr Zuzüge wie Wegzüge zu verzeichnen sind.

Und hier ist es nun unsere gemeinsame Aufgabe weiter anzusetzen.

Begonnene Projekte müssen verfolgt und umgesetzt werden.
Die Gestaltung des ländlichen Raums darf keine Floskel sein, sondern muss mit Leben erfüllt werden. Dafür brauche ich Sie.

Kommen Sie zu mir, wenn Sie Ideen haben. Gemeinsam schauen wir, was sich machen lässt.

Um eins muss ich Sie dabei bitten, haben Sie Geduld.

Ich weiß, es ist schwer, denn Geduld ist nicht gerade zwingend meine stärkste Seite.

 

Lieber  Bürgerinnen und Bürger,

ich muss und will ehrlich zu Ihnen sein, es ist nicht alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Manchmal waren die Ziele zu hoch, manchmal lag es einfach an nicht zu beeinflussenden Umständen und Regeln.

Die alte Schule in Dobberkau ist noch immer nicht vermarktet.
Das Ambulatorium wurde ausgebaut, die junge Ärztin hat keine Zulassung erhalten.

Da kommen berechtigte Zweifel an den Worten zur Entwicklung des ländlichen Raums, insbesondere zur Ausgestaltung der ärztlichen Versorgung auf dem Lande.

 

Ich verspreche Ihnen, dass ich weiter um die Entwicklung des ländlichen Raums, insbesondere unserer Einheitsgemeinde, kämpfen werde. Für unsere Region, für die Zukunft unserer Kinder und Enkel.

 

Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept für die Einheitsgemeinde wurde 2020 nicht erstellt. Das wird eine große Aufgabe für 2021 / 2022 sein. Ihre Ideen und Mitarbeit werden dabei gefragt sein. Ich komme auf Sie zu.

 

Nun bin ich beim Ausblick 2021 angekommen.

Da steht weiterhin der Radwegebau zwischen Kalbe und Bismark auf dem Plan. Dieser wird 2021 nicht kommen, so ehrlich muss ich sein. Gemeinsam mit meinen Amtskollegen arbeiten wir intensiv an der Umsetzung dieses Projektes. Die Stadträte haben uns „Grünes Licht“ für eine intensive Kooperation der Zusammenarbeit gegeben.

Es ist und bleibt das Ziel, einen Radweg zwischen Bismark und Kalbe zu bauen.

Mein Ziel ist es, das es nicht so lange dauert, wie der Bau der A 14.

 

Weitere Schwerpunkte in der Haushaltsplanung und damit in der Entwicklung der Einheitsgemeinde wird der Straßenbau, die Gestaltung der Spielplätze und Dorfbilder sein.

Der Klimaschutz wird in den Fokus der Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen rücken.

Dabei wird auch die weitere Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners eine Rolle spielen. Eindämpfung heißt -  nicht weg.  Auf Grund von Corona hat kaum noch jemand über den Wolf gesprochen. Er ist aber da und es ist notwendig, einen ordentlichen Umgang zu regeln.

 

2021 wird uns der zweigleisige Ausbau der Bahnlinie Stendal-Uelzen weiter begleiten. Es wird Verhandlungen geben, welche im Interesse und zum Schutz unserer Einwohner zu führen sind. Klar muss dabei sein, dass sich die Einheitsgemeinde die Ergebnisse leisten können muss.  

Naja und die A 14. Haben wir auf dem „Bildschirm“ und warten ab.

Mein Augenmerk und das der politischen Gremien liegen in realistischen Zielen. Eines davon ist es, Wohnraum für junge Menschen zu schaffen. Leider dauert mir dies auch etwas lange, aber die ersten Schritte sind getan.

 

Schaffung von Wohnraum und Baugebieten ist dabei das eine, die Infrastruktur muss daneben stimmen. Nur so bleiben junge Leute oder kommen zurück. Mit den Investitionen an unseren Kindertagesstätten und Schulstandorten wird ein gutes Zeichen gesetzt.

Zur Infrastruktur gehört auch ein solides Dorfbild mit Dorfgemeinschaftshaus und Kirche.

 

Bezüglich des Dorfbildes möchte ich mir erlauben, zum Schluss meiner Rede eine Bitte an Sie alle zu richten.

Die Einfahrt in den Ort, das Dorfbild, vermittelt einem selbst und den Besuchern, den ersten Eindruck. Jeder sollte den Ansporn haben, diesen ersten Eindruck so gut wie möglich zu gestalten.

Nun können Sie alle sagen – was will „DIE“ jetzt, dafür gibt es Gemeindearbeiter.

Ja, die gibt es, aber sie werden die Arbeit in den 39 Ortsteilen nicht ohne IHRE Unterstützung schaffen.

Meine Bitte an Sie – gestalten Sie auch 2021 unserer Dörfer mit. Pflanzen Sie Blumen, ziehen Sie Unkraut, fegen Sie den Rad- und Gehweg usw.

Vor allem – werfen Sie  keinen Müll in die Gräben und den Wald.

Danke für Ihre Unterstützung – für noch schönere Dörfer, in denen man gerne lebt.

 

 

Im Januar 2020 habe ich Ihnen gesagt, dass Bürgermeisterin für mich der schönste Job der Welt ist.

Heute, im Januar 2021 sage ich Ihnen, auch ein Coronajahr hat daran nichts ändern können.

Und dafür danke ich Ihnen allen.

 

Ich wünsche Ihnen ein schönes 2021, in der Hoffnung, dass wir uns 2021 auf der einen oder anderen Veranstaltung sehen werden.

 

Alles Gute – doch das Wichtigste – Bleiben Sie Gesund.

 

 

Ihre Bürgermeisterin Annegret Schwarz