Großsteingräber sollen in überregionaler Megalithroute verknüpft werden

Megalithanlagen gehören zu den imposantesten Zeugnissen unserer Vorfahren. Die Altmark ist reich an solchen Relikten; Archäologen haben nahezu fünfzig Großsteingräber in den beiden altmärkischen Landkreisen untersucht. Auch im südlich der Altmark gelegenen Bördekreis gibt es zahlreiche historische Grabanlagen, die vor tausenden Jahren errichtet wurden. Hier wurden über 60 Anlagen beschrieben, die aus der Zeit um etwa 3.000 v.d.Z. stammen und nach Auffassung von Archäologen das größte geschlossene Großsteingräbergebiet in Mitteleuropa (sog. „Historische Quadratmeile“) bilden.
Nun haben sich Akteure aus beiden Regionen zusammengefunden, um die Megalithanlagen in einer touristischen Route zu verknüpfen. Ein entsprechendes Auftakttreffen fand kürzlich in Haldensleben statt. Mit den Themenkomplexen
-  Übersicht Megalithik in Sachsen-Anhalt
-   Vorstellung der Route der Megalithik in Niedersachsen

„Die Erschließung des Themas ´Großsteingräber´ hat auch bei der Erarbeitung der Entwicklungskonzeption für die kommende LEADER-Förderperiode der Europäischen Union eine Rolle gespielt“, stellt Verena Schlüsselburg fest. Das Vorstandsmitglied der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Altmark, Thomas Hartwig aus Bretsch, habe dafür gesorgt, dass ein entsprechendes Projekt in das LEADER-Konzept Eingang gefunden hat, so die Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark), die auch LAG-Vorsitzende ist, weiter.
Verena Schlüsselburg: „Das Arbeitstreffen in Haldensleben, an dem ich mit großem Interesse teilgenommen habe, hat mir das Gefühl vermittelt, dass es gelingen kann, in den nächsten Jahren eine Megalithroute im nördlichen Sachsen-Anhalt aufzubauen und schrittweise touristisch zu vermarkten, wobei sich die Einheitsgemeinde Bismark mit ihren Großsteingräbern darin sehr gut einbringen könnte“. Den Weg dafür ebnete Dirk Michaelis, Leiter des Bauordnungsamtes / Kreisentwicklung des Landkreises Stendal, der ebenfalls in Haldensleben dabei war.
Im Anschluss an den interessanten Erfahrungsaustausch unter Mitwirkung einer Vertreterin der Megalithkultur in Niedersachsen, begaben sich die Teilnehmer auf eine Exkursion zu megalithischen Zeitzeugen in der Gemarkung Haldensleben. Zu den Teilnehmern gehörten auch Frau Dr. Barbara Fritsch, Gebietsreferentin im Landesamt für Denkmalpflege, Herr Dr. Alfred Reichenberger, Sprecher des Landesamtes für Archäologie, Bärbel Schön, Geschäftsführerin des Landestourismusverbandessowie Anett Rauschenbach, Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt.

Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel möchte man vor allem im Zuge eines Kooperationsprojektes von LEADER-Akteuren in den betreffenden Regionen einwerben, so die Bürgermeisterin weiter.
Die Megalith-Kultur sollte vor Ort erlebbar gemacht werden. Leader bietet sich an, um eine große Ausstrahlung zu erreichen und den Bekanntheitsgrad des ländlichen Raumes zu erhöhen. Darin sehen wir eine Chance, denn die Landschaft hält die Schätze für uns vor. Der Aufwand für die Schaffung einer Megalithroute ist dafür vergleichsweise gering.

Die Landesregierung wird im August 2015 entscheiden, welche Gebiete in Sachsen-Anhalt in Zukunft LEADER-Förderregionen sein sollen. Danach können die Lokalen Aktionsgruppen Kooperationsvorhaben zwischen LEADER-Gruppen vorbereiten, die wiederum Fördermittel beantragen können. Für den LEADER-Prozess stehen in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2020 nahezu 100 Mio. Euro aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds zur Verfügung. Die Koordination des LEADER-Prozesses liegt beim Ministerium der Finanzen.


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