Bürgermeisterin Verena Schlüsselburg löste ihr Versprechen für die Poritzer Kameraden ein

Im letzten Jahr beging die Ortsfeuerwehr Poritz ihr 120-jähriges Bestehen und das ganze Dorf feierte aus diesem Anlass. Ortswehrleiter Hubert Rödling, der seit 2000 der Poritzer Wehr vorsteht, nahm in seiner Ansprache Bezug auf die Gründungsurkunde vom 18. Februar 1893 einschließlich dem Protokollheft. Beides liegt der Poritzer Wehr im Originalzustand vor. Aufgrund der altdeutschen Schrift für diese Generation schwer bzw. nicht lesbar. Das nahm Bürgermeisterin Verena Schlüsselburg – selbst gebürtige Poritzerin – zum Anlass, um während der Jubiläumsfeierlichkeiten sofort ihre Hilfe in dieser Angelegenheit anzubieten.

Gesagt, getan: Sie kümmerte sich also darum und leitete alles in die Wege, um das Protokollheft und die Urkunde „übersetzen“ zu lassen. Eine gute Partnerin fand sie in der Klädenerin Herta Beindorf, die 3 Jahrzehnte als Standesbeamtin bei der Verwaltungsgemeinschaft Bismark/Kläden und der Einheitsgemeinde tätig war und sich bestens mit der Sütterlin-Schrift auskennt. Die Klädener Ruheständlerin machte sich dankenswerter Weise daran und übersetzte in vielen Stunden ihrer Freizeit die Gründungsunterlagen der Poritzer Wehr aus dem Jahr 1893.

Damit verfügt die Ortswehr über ein Erinnerungsstück, an dem noch viele Generationen ihre Freude haben werden.

In diesen Tagen lud Bürgermeisterin Verena Schlüsselburg nun den Poritzer Ortswehrleiter Hubert Rödling ein, um ihm die „aufgearbeiteten“ Gründungsdokumente aus dem Jahr 1893 zu übergeben. Der Ortswehrleiter war sichtlich erfreut und dankte der Bürgermeisterin herzlich. Beide Poritzer machten sich sogleich daran, einen Blick in die Unterlagen zu werfen.

Verena Schlüsselburg konnte dann auch lesen, dass ihr Urgroßvater Otto Gaede zu den Gründungsmitgliedern der Poritzer Wehr gehörte. Im Übrigen traten vor 100 Jahren, schon fast deckungsgleich zur heutigen Zeit, ähnliche Probleme auf, wie sie heute die Verantwortlichen beschäftigen. Auch damals musste, wie die historischen Aufzeichnungen belegen, z.B. um Gelder zur Anschaffung von Uniformen  gerungen werden.

Man fuhr zum Feuerwehrverbandstag und auch freundschaftliche „Wettkämpfe“ mit Nachbarwehren wurden abgehalten, wie in der Gegenwart und laut Protokollbuch in Poritz gut vorbereitet. Nachzulesen ist auch, dass die jährlichen „Stiftungsfeste“ immer am 2. Ostertag in Poritz dazugehörten und wer dann Tanzgeld zu zahlen oder die Musiker zu beköstigen hatte.